Sonntag, 7. Januar 2018
Angekommen
Wir beginnen den Tag so, wie es mir am besten gefällt: Langsam. Nach dem Frühstück dauert es eine ganze Weile, bis wir uns aufraffen, um im Fitnessraum zu trainieren. Dort an der Wand hängt ein großer Bildschirm. Erst läuft „Die bezaubernde Jeanny“, dann der Zeichentrickfilm „Rapunzel“. Zu schön, da läuft das Training ganz nebenbei. Anschließend schwimmen wir ein paar Bahnen im Indoorpool. Draußen ist es heute extrem heiß, neununddreißig Grad. Keine Wolke am Himmel, enormes Sonnenbrandrisiko. Da ist es besser, mittags drinnen zu bleiben.

Einige Stunden später schultern wir unsere Rucksäcke und wandern zu Aldi; wir wollen einkaufen. Für den Rückweg nehmen wir den Bus - voll beladen, wie wir sind. An der Haltestelle sitzt ein junges Paar aus dem Schwarzwald. Sie sind seit neun Monaten in Australien unterwegs: Work and travel.

Zuhause angekommen, kümmere ich mich um die Wäsche und Arnd sich um das Abendessen – sehr lecker! Satt und zufrieden lehne ich mich danach zurück, trinke endlich mit einem Glas Sekt auf das neue Jahr und fühle mich in Sydney angekommen.

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Museum und alte Freunde
Oh nein, schon 11 Uhr! Ich wollte doch früher aufstehen! Nun denn, dann jetzt aber hoch, duschen, frühstücken. Wir sind sooo langsam und brechen erst gegen 13.30 Uhr auf. Mir steht der Sinn nach Museum und nach einer kurzen Fahrt mit der Metro landen wir im Justice & Police Museum. Wir kaufen den Sydneys Museums Pass, der uns Eintritt in zwölf Museen und dazu noch in diverse historische Häuser gewährt und begeben uns in die Unterwelt.

Den Nachmittag verbringen wir mit der kriminellen Geschichte Sydneys und erfahren bei der Gelegenheit auch, wie grausam die europäischen Einwanderer mit den eingeborenen Aborigines umgingen. Sie wurden getötet und entrechtet. Ihr Land, mit dem sie sich als Einheit fühlten, wurde ihnen genauso entrissen wie ihre Kinder, die europäisch erzogen werden sollten. Heute sind viele der übrig gebliebenen Aborigines kriminell und/oder alkoholsüchtig.

Im Museum kann man genau verfolgen, wie es einem Verdächtigen ging - vom Verdacht über die Verfolgung und Verhaftung bis hin zu Anklage und Verurteilung. Arnd und ich setzen uns spaßeshalber verkleidet auf die Anklagebank. So ganz kalt lassen mich die Schicksale der Menschen aber nicht.



Das Museum schließt um 17 Uhr. Wir wandern durch die Royal Botanic Gardens und den Hyde Park. Hier findet gerade der Auftakt zum Sydney Festival statt. Die Side Show ist ein kleiner Jahrmarkt; interessant ist das Karussell: Wer auf dem Einhorn sitzt, darf Karaoke singen.



Am Abend sind wir mit Amit und seiner Frau Anusha verabredet. Amit ist ein ehemaliger Arbeitskollege von Arnd. Er und Anusha stammen aus Indien, haben einige Jahre in England gelebt und wohnen seit 2014 in Sydney. Amit und Arnd haben sich viel zu erzählen und ich unterhalte mich sehr gut mit Anusha. Die beiden haben Arnd ganz anders erlebt - immer unter Strom und eher unentspannt. Ich bin froh, dass das jetzt ganz anders ist. Nach einem guten Essen, Wein und Bier verabreden wir, dass wir uns an einem der nächsten Abende noch einmal treffen.



Sydney ist so interessant, vielleicht verlängern wir unseren Aufenthalt hier.

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