Montag, 1. Januar 2018
Denn meistens kommt es anders…
Es ist gerammelt voll in Puteri Harbour. Die kleinen Bierlokale können den Andrang nicht bewältigen. Manche Gäste essen Pizza aus dem Karton (gibt es hier Pizza-Bring-Service?!) zum bestellten Bier, weil die Küche nicht hinterherkommt. Auch die Schlangen an den Imbissbuden sind elend lang. Außerdem macht die Band auf der Bühne einen Höllenlärm; die Anlage ist völlig übersteuert und auch die Stimme der Sängerin überschlägt sich – das ist Körperverletzung! Arnd und ich machen auf dem Absatz kehrt, decken uns im Convenience Store mit Bier und Chips ein und stricken unser Alternativprogramm.

Wir schnappen uns zwei Stühle aus unserem Apartment und den kleinen Bluetooth-Lautsprecher; dann nehmen wir den Fahrstuhl und fahren in die siebenundzwanzigste Etage. Es tröpfelt nur noch ein bisschen und der Nachthimmel klart auf. Wir suchen uns ein schönes trockenes Plätzchen für unsere Stühle und stoßen mit Dosenbier an. Einige Schritte entfernt haben es sich ein paar junge Leute auf dem Boden bequem gemacht. Ihr Picknick besteht aus diversen Alkoholika und Zigaretten. Arnd hat schlecht hausgehalten und schnorrt sich erstmal eine. Na, da fängt das neue Jahr morgen ja gut an – ohne Zigarette nach dem Frühstück…



Die Zeit, die Sorge. Unsere Aussichtsplattform füllt sich mit Chinesen, einige tragen schon Schlafanzüge. Es ist Mitternacht (in Deutschland übrigens erst 17 Uhr): „Happy New Year!“ Wir küssen und umarmen uns und es gibt ein halbes Feuerwerk - leider steht ein Wohnturm im Weg. So spektakulär es angekündigt wurde, so schnell ist es auch schon wieder vorbei. Nach knapp zehn Minuten ist Schluss, übrig bleiben riesige Rauchwolken.



So mancher wartet aber nicht einmal das ab, sondern verbringt den Jahreswechsel im Stau. Uns erschließt sich nicht, ob die Leute schon auf dem Heimweg oder immer noch auf Parkplatzsuche sind. Von oben betrachten wir verwundert die schon seit Stunden völlig verstopften Straßen des sonst so beschaulichen Puteri Harbour. Es dauert ewig, bis die Autoschlangen sich auflösen.

Wir sitzen noch bis nach zwei Uhr hier oben in der warmen Abendluft, versenden Neujahrsgrüße, hören Musik und ich genieße es, einfach nur zu sein.

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