Mittwoch, 6. Dezember 2017
Going up in bubbles
Wir landen sanft. Der Flughafen Kuala Lumpur ist deutlich größer als der in Siem Reap. Es dauert eine Weile, bis wir durch die Passkontrolle sind und unser Gepäck haben. Der Geldautomat spuckt hübsche bunte Scheine aus; hier zahlt man mit Ringgit Malaysia (die Abkürzung „RM“ lässt auch noch andere Assoziationen zu). Dann sitzen wir endlich im Ubertaxi. Unser Fahrer ist Rentner; sein Profil weist ihn als ehemaligen Vize-Bankdirektor aus, jetzt erzählt er uns während der einstündigen Fahrt alles Wissenswerte über Malaysia und bietet sich als Fremdenführer an.

Unsere Unterkunft ist diesmal ein geräumiges Ein-Zimmer-Apartment in einer großen Wohnanlage. Den Fitnessraum und einen kleinen Supermarkt finden wir gleich, den Pool suchen wir morgen. Ich glaube, es gibt sogar zwei. Jetzt packen wir erstmal aus. Wie nett, im Zimmer stehen kleine Snacks bereit und im Kühlschrank sind zwei Flaschen Wasser. Arnd hat richtig Durst und bedient sich. Plötzlich höre ich komische Geräusche. Was ist los mit Arnd?! Er würgt und spuckt und antwortet nicht, dafür flucht er. Die Flasche Wasser im Kühlschrank war kein Wasser, sondern was? Neben dem Spülbecken steht des Rätsels Lösung: Spülmittelkonzentrat. Ich kombiniere: Jemand hat dieses Konzentrat mit Wasser verdünnt und vermutlich die Putzfrau hat das Zeug irrtümlich in den Kühlschrank gestellt – tja, und Arnd hat irrtümlich einen großen Schluck davon genommen.

Wie wir später erfahren, machen wir dann genau das Falsche. Arnd trinkt eine große Wasser Flasche, bis er sich übergeben muss. Das ist das, was man nicht machen sollte. Im Nachhinein erleichtert es ihn aber doch. Zwischenzeitlich meint Arnd, er hätte eine Gesichtslähmung und müsste jetzt immer lächeln. Na, das ist ja nicht das Schlechteste. Wir googeln, dass Lefax gut wäre. Wo ist jetzt um fast 22 Uhr die nächste Apotheke? Zehn Minuten zu Fuß und wir erreichen eine riesige Mall – natürlich weihnachtlich geschmückt. Der nette Apotheker weiß Rat und verkauft uns für einen Spottpreis Kautabletten namens Disflatyl. Die sollen helfen, dass es in Arnds Magen nicht mehr schäumt. Langsam geht es Arnd besser und wir können endlich etwas essen gehen. Arnd postet: „I am going up in bubbles.“ Und ich kann mir nicht helfen, ich lache Tränen. Langweilig ist es mit Arnd jedenfalls nicht! Und so schön sauber ist er jetzt - sogar von innen.

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Unterwegs nach Kuala Lumpur
Auf dem Weg zum Flughafen (natürlich mit Sahid im Tuk-Tuk) lasse ich die letzte Woche Revue passieren. Eine Woche war definitiv zu kurz, um Siem Reap und dem Wunsch des langsamen Reisens gerecht zu werden. Wie gern wäre ich noch einmal auf einen Tempelberg geklettert, um einfach nur dort zu sitzen, zu fühlen und zu schauen. Das ist auf jeden Fall eine Erkenntnis, die ich mitnehme und bei der zukünftigen Planung bedenken möchte.



Am Flugplatz angekommen, verabschieden wir uns von Sahid und er bekommt seinen Lohn: 100 Dollar. Zwischendurch wollte er kein Geld von uns, erst „when you leave“, sagte er. Arnd hat seine Telefonnummer; wenn wir zurückkommen, werden wir versuchen, ihn wieder zu erreichen. Er ist ein wirklich guter Fahrer, geschickt, defensiv, überpünktlich, sehr freundlich und zuverlässig. Wenn er jemals ein Zeugnis braucht, schreibe ich ihm eins!

Dann bringen wir die übliche Check-in-Prozedur hinter uns. Arnd reicht der Dame am Schalter seine Miles-and-More-Karte (Arnd korrigiert mich: World Traveller, das kommt aber aufs Selbe raus) und hat Pech. Dort steht „Arnd Glunde“ und auf dem Ticket „Glunde Arnd“. Das seien offensichtlich zwei verschiedene Menschen, also gibt es keine Meilen. Arnd schüttelt nur den Kopf und ich amüsiere mich.

Wie schön, dass wir die Priority Lounge nutzen können (im Geiste danke ich unserem Banker). Hier ist es ruhig und kühl, leise Klaviermusik spielt, kleine Snacks werden angeboten, dazu ein Glas Wein, ach, ist das wunderbar. Ich genieße. Kurz darauf sitzen wir im Flieger von Malaysia Airlines (waren das nicht die, denen das eine oder andere Flugzeug vom Radar verschwunden war?!). Bis jetzt können wir nichts Negatives sagen. Der Flug ist ruhig, das Essen scharf, die Stimmung prima.

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