Donnerstag, 30. November 2017
Angkor, Episode 1
Unmöglich, diesen Tag in Worte zu fassen, aber ich versuche es. Pünktlich um 11 Uhr steht Sahid vor der Tür und wir fahren los nach Angkor. Angkor ist ein Königreich aus lange vergangenen Zeiten mit Bauwerken, die man noch heute besichtigen kann. Jedenfalls die aus Stein, die waren für die Götter. Die Holzhäuser der Menschen haben genau wie ihre Bewohner nicht überlebt, aber die Tempel erzählen ihre Geschichten: Es war einmal...



Der Einfachheit halber zitiere ich hier Wikipedia: „Angkor ist eine Region nahe der Stadt Siem Reap in Kambodscha, die vom 9. bis zum 15. Jahrhundert das Zentrum des historischen Khmer-Königreiches Kambuja (dt. Khmer-Reich oder Reich der Khmer) bildete. Weltbekannt wurde Angkor durch die noch heute sichtbaren Zeugnisse der Baukunst der Khmer in Form einzigartiger Tempelanlagen – allen voran durch den Angkor Wat, den größten Tempelkomplex der Welt. Auf einer Gesamtfläche von mehr als 200 km² wurden nacheinander mehrere Hauptstädte und in deren Zentrum jeweils ein großer Haupttempel errichtet. Bis heute wurden bereits mehr als 1000 Tempel und Heiligtümer unterschiedlicher Größe entdeckt. Es gibt Vermutungen, dass im Großraum von Angkor am Höhepunkt des historischen Königreiches bis zu einer Million Menschen auf etwa 1000 km² gelebt haben könnten.“

Französische Archäologen legten die Tempel frei und inzwischen haben verschiedene Länder eine Art Patenschaft für einzelne Anlagen übernommen, die sie restaurieren. Das Ganze ist Weltkulturerbe und erfreut sich großer touristischer Beliebtheit.

Wir steigen aus dem Tuk-Tuk und gehen den langen Weg zum Angkor Wat. Es ist heiß und wir werden im Laufe des Tages so einige Liter Wasser ausschwitzen. Wir sind schwer beeindruckt von diesen Bauwerken, die so gewaltig und gleichzeitig filigran sind. Wir steigen steile Treppen hoch und genießen atemberaubende Blicke. Tja, und wenn du dann jemanden an deiner Seite hast, der mit dir staunt und schwitzt, der aufpasst, dass du den steilen Abstieg gut bewältigst, der auch nicht genug bekommen kann von der Gewalt der Eindrücke, dann ist das einfach unaussprechlich gut.



Wir steigen wieder ins Tuk-Tuk und Sahid bringt uns zum nächsten Stopp am Bayon. Von dort wandern wir zur Elefantenterrasse und zur Terrasse des Leprakönigs. Der Leprakönig ist die einzige nackte Statue. Lepra bekommt man nach Aussage eines chinesischen Reisenden, der im Jahre 1296 im Khmerreich war, übrigens durch Baden nach dem Geschlechtsverkehr. Ob es da einen Zusammenhang gibt, ich meine, ob die Statue deshalb nackt ist?!

Einen Tempel hatten die Archäologen fein säuberlich zerlegt, die Steine nummeriert und Baupläne gemacht. Dann kamen in den Siebzigern die roten Khmer, vertrieben die Archäologen und alle Pläne waren weg. Trotzdem ist der Tempel jetzt wieder aufgebaut – was für eine Puzzlearbeit, nicht schlecht!

Immer wenn wir denken, wir haben alle Tempel gefunden, zack, taucht der nächste zwischen den Bäumen auf. Wir versuchen gar nicht mehr, den Überblick zu behalten, sondern lassen uns treiben. Dort ein riesiger Baum, der im Wurzelwerk eine Mauer umschlungen hält, dort eine steile Treppe, die wir unbedingt noch erobern müssen. Die Eindrücke sind so überwältigend; dies ist definitiv ein Ort, der auf die Bucket List gehört!



Als wir unser Tuk-Tuk endlich wieder erreichen, ist es schon fast 17 Uhr und Sahid bringt uns nach Hause – erschöpft, erfüllt, glücklich, hungrig, schmutzig und durstig. Wir freuen uns auf morgen, denn natürlich haben wir das Drei-Tages-Ticket gekauft. Wir haben noch lange nicht alles gesehen!

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