Donnerstag, 5. April 2018
Stories of Almost Everyone
Alles hat die Bedeutung, die jemand ihm gibt. Das gilt auch für Kunst. Trotzdem macht mich die Ausstellung „Stories of Almost Everyone“ im Hammer Museum fast wütend. Eben noch bewundere ich voller Ehrfurcht ein meisterhaftes Gemälde von Gustave Moreau, das von innen zu leuchten scheint und jetzt werden mir gewöhnliche Alltagsgegenstände als Kunst verkauft.



Ein paar Strümpfe, ein Briefkasten, ein Mülleimer, diverse Paar Turnschuhe, ein Haufen Post, verwelkte Blumensträuße, drei Koffer, ein Globus, ein Kissen, ein Ring, ein Stück Holz… - was soll das?! Dann lese ich einige der Interpretationen und plötzlich verändern sich die Dinge. Ich bekomme Lust, ihnen selbst eine Bedeutung zu geben. Meine Überschrift ist „Vergänglichkeit“.



Was machen Gegenstände, Bilder, Installationen mit dem Betrachter? Berührt mich die Schönheit eines Bildes? Verstört mich ein Haufen Turnschuhe, weil ich an etwas erinnert werde? Lässt mich ein Globus an das Wunder der Schöpfung, an die globale Erwärmung oder an internationale Konflikte denken? Jemand erschafft etwas aus dem Nichts und es bekommt Bedeutung, weil ich es will. So einfach ist das. Nicht nur mit der Kunst.

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