Donnerstag, 26. April 2018
Zeit und Raum
Mir schwirrt der Kopf. Auch wenn ich heute nur ganz wenigen Leuten persönlich begegne (eigentlich nur Arnd) und die Wohnung lediglich verlasse, um mit dem Fahrstuhl in den achten Stock ins Fitnessstudio zu fahren, bevölkert eine ganze Reihe Menschen meinen Kopf. Schon vor dem Frühstück lese ich im Handy und im iPad die Nachrichten, die über Nacht reingekommen sind. Flensburg ist neun Stunden voraus; wenn wir hier ins Bett gehen, beginnt dort der Tag und manchmal überschlagen sich die Ereignisse. Was ich aber auch lerne: Es wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird.

Fast täglich telefoniert Arnd mit seiner Mutter; heute führt er Debatten mit seinem Bruder. Ich spreche regelmäßig mit meiner Mutter und meinen Kindern; heute diskutiere ich mit meinen Schwestern. Immer wieder sind geschäftliche Dinge zu besprechen – warte ich bis Mitternacht oder stehe ich zeitig auf, damit ich meine Gesprächspartner erwische oder reicht eine Mail? Ein Freund braucht Hilfe; wann ist die beste Zeit zum Telefonieren?

Normalerweise beantworte ich Nachrichten sofort; jetzt liegen oft Stunden zwischen Empfang und Antwort und weil es dann sowieso schon egal ist, nehme ich mir noch etwas mehr Zeit zum Nachdenken, was der Antwort durchaus gut tut. Jetzt ist es 19.30 Uhr. Ein kurzer Blick auf die Wetter-App zeigt: Flensburg schläft noch (es ist 4.30 Uhr) und Bali ist schon wieder wach (10.30 Uhr). Ob ich mich auf die Rückkehr in die gleiche Zeitzone freue? Nein, eigentlich nicht.

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