Sonntag, 1. April 2018
LAScandal.org
Das Garagentor, vor dem wir parken, steht erstmals offen und ich kann einen Blick in die Garage werfen: Bett, Tisch, Stuhl, Mikrowelle, Regale, Bügelbrett – hier wohnt jemand.



Wen wundert´s. In dieser Stadt zelten Menschen auf Verkehrsinseln und übernachten dicht gedrängt auf Bürgersteigen. Die klimabedingte Überlebenschance ist hier trotz kalter Nächte insgesamt größer als in vielen anderen Staaten der USA und Marihuana ist legal. Ich denke an die Paläste in Beverly Hills - der Kontrast zwischen Arm und Reich ist geradezu pervers. Gibt es hier überhaupt einen nennenswerten Mittelstand?



Wir fahren nach Malibu. Hier wohnen die Reichen und Schönen in Strandhäusern. Normal Sterbliche dürfen nur dicht am Wasser im nassen Sand spazieren gehen; sonst befindet man sich auf Privatgebiet und wird womöglich vom Wachdienst erschossen. Viele Häuser stehen leer; wahrscheinlich ist es den Promis noch zu kalt.



Unterwegs erspähen wir den Hinweis auf einen privaten Flohmarkt. Wir fahren in die Berge und genießen die fantastische Aussicht. Dann sind wir am Ziel: Topanga ist ein kleiner bunter Ort recht weit oben; hier wird ein Haushalt aufgelöst und auch das kleine renovierungsbedürftige Haus steht zum Verkauf – für knapp achthunderttausend Dollar. Wir machen fette Beute: zwei Feuerzeuge (unseres ist heute kaputt gegangen), ein Weinglas (Willie hat nur welche aus Plastik) und anderthalb Scrabblespiele wechseln für drei Dollar den Besitzer.



Auf dem Rückweg durch die Berge nach Hollywood taucht ganz überraschend hinter einer Kurve ein Hindutempel auf, dem wir auch noch einen kurzen Besuch abstatten - schließlich ist Ostern.

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