Freitag, 6. April 2018
Ich will das auch!
Wir sind im Museum of Contemporary Art und Arnd sagt: „Die wollen uns doch nur verarschen!“ Es fällt uns heute noch schwerer als gestern, diverse Kunstwerke als solche zu erkennen, geschweige denn Zugang zu ihnen zu bekommen. Ich bin bestimmt nicht die Erste, die denkt: „Das kann ich auch. Das kann ich besser. Ich will auch sowas machen.“ Wann ist jemand ein Künstler, wann ist ein Werk ein Kunstwerk und vor allem: Wie kommt es ins Museum? Ich will das auch!



Ich unterhalte mich mit Mila aus Weißrussland, die im Museum arbeitet. Dieses Museum präsentiert vor allem Künstler aus Los Angeles. So ist die Künstlerin Lauren Halsey verantwortlich für die Installation „we still here, there“, mit der sie eine Lanze für ihre Heimatstadt bricht. Ich wandere durch ihr künstliches Gebirge. Kleine Puppen, Spielzeugpferde, bunte Accessoires, Pappkartons, Schriftzüge sind zu kleinen Szenen zusammengebaut – niedlich, wie im Kinderzimmer. Lauren möchte zeigen, dass Los Angeles schöne Seiten hat und schöner werden kann, wenn alle sich bemühen: „Together we can.“



Ein frommer Wunsch; es gibt hier ganz viel zu tun. Das Elend auf der Straße, Drogen, Kriminalität, Dreck. Besonders Hollywood verspricht viel und hält wenig. Genau wie übrigens Willies Apartment: zentral gelegen, aber zu eng und zu dunkel. Zwölf Tage sind wir jetzt hier und es reicht. Morgen reisen wir weiter mit vielen neuen tollen Eindrücken und Erlebnissen, aber eben auch der Erkenntnis, dass dieser Ort für uns abgehakt ist.

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