Dienstag, 27. März 2018
Ready Player One und Rausschmiss bei Scientology
Kaum treten wir auf die Straße, sind wir schon mitten im Filmset! Ein Polizist a. D. schiebt Wache für die Filmcrew und hat viel Zeit, um mit uns zu plaudern.



Wir erobern Hollywood zu Fuß. Ein eingezäuntes Grundstück erregt unsere Aufmerksamkeit: die ReadyPlayerOneChallenge zum Film Ready Player One von Steven Spielberg, der heute Premiere feiert. Wir stellen uns einfach mal an, unterschreiben einen zweiseitigen Vertrag und dürfen uns dann in den Filmkulissen auf die Suche nach drei Schlüsseln machen. Für echte Fans sicher ein Erlebnis, für mich so naja.



Dann wandern wir weiter den Hollywood Boulevard entlang und am L. Ron Hubbard Museum vorbei. Gerade war mir schon die großflächige Werbung für Scientology-TV aufgefallen - wo ist der Sektenbeauftragte, wenn man ihn braucht? Ein mageres Männlein mit französischem Akzent lädt mich ein, das Museum zu besichtigen. Soll ich es wagen? Weit komme ich nicht, denn das Gespräch entwickelt sich so unerfreulich, dass wir ziemlich barsch des Hauses verwiesen werden. Zu dumm, dann muss ich mich doch weiterhin selbst um mein Seelenheil kümmern. Das Gute: ich kann mein Geld behalten, anstatt es in zweifelhafte Kurse zu investieren.

Nächste Station: Besagte Premiere. Wir ergattern einen Platz am roten Teppich und warten geschlagene zwei Stunden auf die Stars des Films, die wir auf der Straße niemals erkennen würden. Dicht gedrängt stehen wir hinter der Absperrung. Links neben uns zwei Jungs, echte Fans, die das Buch gelesen haben und alles über den Film wissen. Der eine hat einen Back-to-the-Future-Schuh dabei, den er sich von Steven Spielberg signieren lassen will. Rechts ein großer Mann namens Justin, früher mal Mitarbeiter von Disney, der am Rande einer Konferenz ein bisschen Spaß haben will. Und vor uns zwei nebenberufliche Security-Mitarbeiter, die deutsch sprechen: der Schauspieler Guido Föhrweißer und die Produzentin Sabine Niederberghaus. Letztere lädt uns gleich ein, sie auf ihrer Farm zu besuchen. Hollywood ist cool! Und dann läuft endlich Steven Spielberg vorbei.

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Joshua Tree National Park
Warum heißt dieses merkwürdige Gewächs (Baum? Palme? Kaktus?) Joshua Tree? Weil frühe Siedler in ihm den Propheten Joshua zu erkennen glaubten, der sie, die Mormonen, mit erhobenen Armen westwärts lenkte.



Im Joshua Tree National Park gibt es nicht nur unendlich viele dieser eigentümlichen Pflanzen, sondern auch jede Menge Steinhaufen und merkwürdig geformte Felsformationen, die zum Staunen und Klettern einladen.



Mit großen Augen fahren wir durch den Park und können uns nicht satt sehen an all den Naturwundern. Bis zur San-Andreas-Verwerfung kommen wir. Hier stoßen zwei Erdplatten aneinander; die Verschiebung der Erdkrusten führt immer wieder zu den bekannten Erdbeben in Kalifornien. Wunderschön ist es hier!



Unterwegs treffen wir ein Paar aus Alaska (er Amerikaner, sie Frankfurterin) und ich freue mich über viele Gemeinsamkeiten. Auch diese Beiden lieben das Herumreisen auf Nebenstrecken ohne echtes Ziel mit vagem Zeitplan und frei von gesellschaftlichen Zwängen.

Gegen 16 Uhr machen wir uns auf den Weg nach Los Angeles. Zum ersten Mal seit Miami übernehme ich das Steuer: ich bin die Königin der Landstraße!



Als wir in Hollywood ankommen, ist es dunkel. Unser hiesiger Gastgeber Willie erwartet uns schon sehnsüchtig, um uns den Schlüssel zu übergeben. Platz ist in der kleinsten Hütte, aber dieses Ein-Zimmer-Apartment ist eine echte Herausforderung. Willies Sachen nehmen so viel Raum ein, dass für unser Zeug kaum Platz ist. Nicht eine Schublade ist frei; wir werden also ein paar Tage mehr oder weniger aus dem Koffer leben. Einen Essplatz gibt es eigentlich auch nicht, aber wir behelfen uns mit zwei Beistelltischchen aus der Kochnische, die kommen vors Sofa. Mit Spaghetti und Rotwein lassen wir den Tag ausklingen.

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