Freitag, 23. März 2018
Das Geisterhaus in Old Town
Angeblich spukt es im Whaley House; so einige Menschen sind hier unglücklich zu Tode gekommen. Schon vier Jahre vor Errichtung des Hauses wird James W. Robinson („Yankee Jim“) auf dem Grundstück erhängt. Bis zum Schluss kann er nicht glauben, dass er den Diebstahl eines Ruderbootes mit dem Leben bezahlen muss. Weitere Hinrichtungen folgen, das eine oder andere Kind stirbt und später erschießt sich die unter Depressionen leidende Tochter Violette im Garten des Hauses.



Das Whaley House wurde Mitte des neunzehnten Jahrhunderts gebaut; es ist das erste zweistöckige Steinhaus San Diegos und nicht nur Wohnhaus, sondern auch Getreidespeicher, Gerichtssaal,
Aktenlager, Theater, Ladengeschäft, Büro und Hinrichtungsstätte. Nicht alle armen Seelen kommen zur Ruhe; ein Hefter mit Belegfotos liegt aus und es gibt viele Zeugen, die behaupten, geisterhafte Gestalten gesehen, Schritte und Stimmen gehört und Lavendelparfum oder Zigarrenrauch der Verstorbenen gerochen zu haben. Vorhänge bewegen sich und Fotos zeigen Mysteriöses. Leider können wir nichts Derartiges bestätigen; ich werde unsere Fotos aber noch einmal genau überprüfen.



Bei unserem weiteren Bummel durch Old Town (die erste spanische Siedlung Kaliforniens und der historische Stadtkern San Diegos) zeigen uns die hier lebenden Mexikaner deutlich, dass sie sich vom Tod nicht einschüchtern lassen. Im Gegenteil: Überall werden herrlich bunte Totenköpfe und Skelette zum Verkauf angeboten. Dazu Keramik aller Art: Geschirr, Waschbecken, Blumentöpfe, Figuren, Schmuck – alles Handarbeit, alles bunt. Ich kaufe sechs Möbelknäufe und der mexikanische Verkäufer teilt mir ungefragt mit, dass ich unbedingt sein Land besuchen muss. Die sehenswertesten Orte schreibt er mir gleich auf einen Zettel und schon habe ich eine Reihe neuer Reiseziele. Der nächste Winter kommt bestimmt!

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