Donnerstag, 22. März 2018
Chicano Park und Coronado Island
Alles so schön bunt hier im Chicano Park. Aber der erste Eindruck täuscht. Wir befinden uns unter einer Autobahnbrücke; der „Park“ wurde den Behörden von mexikanisch-stämmigen Einwohnern abgerungen, verdient aber den Namen nicht. Alle Pfeiler und Mauern sind bunt bemalt, aber das, was ich sehe, ist nicht fröhlich, sondern schreit nach Revolution, prangert die Missstände des amerikanisch-mexikanischen Verhältnisses an oder fordert bessere Bedingungen für die mexikanisch-stämmige Bevölkerung. Es ist schattig und laut.

Dann entdecke ich eine Gedenkstätte für vier Menschen, die hier ums Leben gekommen sind. Ein angetrunkener (?) Navy-Soldat, fünfundzwanzig Jahre jung, ist im Oktober 2016 mit seinem Truck von der Brücke in eine Menschengruppe gestürzt. Ihm drohen vierundzwanzig Jahre Gefängnis; das Urteil ist noch nicht gesprochen.



Wir fahren über besagte Brücke zur Coronado Halbinsel mit dem schönsten Strand San Diegos, nehmen unsere Badetücher und machen es uns in den Dünen gemütlich. Ich beschließe todesmutig, im eiskalten Pazifik baden zu gehen. Danach tut mir der Fuß weh und Arnd schlägt vor, zum Lifeguard zu gehen. Trevor heißt der junge Mann (absolut baywatch-tauglich!) und er weiß Bescheid: mich plagt der Stich eines Stachelrochens. Trevor nimmt mich mit zur Station und steckt meinen Fuß in heißes Wasser; damit wird das eiweißbasierte Gift neutralisiert. Ich habe Glück; offenbar habe ich nur wenig Gift erwischt und nach einer knappen Stunde ist alles wieder gut.



Ein Großteil der Halbinsel gehört der Navy (wie so vieles hier in San Diego), aber der Rest ist wirklich schön. Der Heimweg führt uns am Strand entlang und vorbei am legendären Hotel del Coronado, Filmkulisse für „Manche mögen´s heiß“ mit Marylin Monroe - ein kleiner Vorgeschmack auf unseren anstehenden Aufenthalt in Hollywood.

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