Donnerstag, 5. April 2018
Stories of Almost Everyone
Alles hat die Bedeutung, die jemand ihm gibt. Das gilt auch für Kunst. Trotzdem macht mich die Ausstellung „Stories of Almost Everyone“ im Hammer Museum fast wütend. Eben noch bewundere ich voller Ehrfurcht ein meisterhaftes Gemälde von Gustave Moreau, das von innen zu leuchten scheint und jetzt werden mir gewöhnliche Alltagsgegenstände als Kunst verkauft.



Ein paar Strümpfe, ein Briefkasten, ein Mülleimer, diverse Paar Turnschuhe, ein Haufen Post, verwelkte Blumensträuße, drei Koffer, ein Globus, ein Kissen, ein Ring, ein Stück Holz… - was soll das?! Dann lese ich einige der Interpretationen und plötzlich verändern sich die Dinge. Ich bekomme Lust, ihnen selbst eine Bedeutung zu geben. Meine Überschrift ist „Vergänglichkeit“.



Was machen Gegenstände, Bilder, Installationen mit dem Betrachter? Berührt mich die Schönheit eines Bildes? Verstört mich ein Haufen Turnschuhe, weil ich an etwas erinnert werde? Lässt mich ein Globus an das Wunder der Schöpfung, an die globale Erwärmung oder an internationale Konflikte denken? Jemand erschafft etwas aus dem Nichts und es bekommt Bedeutung, weil ich es will. So einfach ist das. Nicht nur mit der Kunst.

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Mittwoch, 4. April 2018
Nur ein Sandkorn in der Wüste
Für Griffith J. Griffith ändert sich alles, als er erstmals durch ein Zeiss-Teleskop in den Himmel sieht. Er möchte anderen Menschen die Augen öffnen für das Wunder des Universums. Hoch über Hollywood, nah beim berühmten Hollywood-Zeichen, steht das Griffith Observatorium, jenes Planetarium, in dem schon James Dean in „Denn sie wissen nicht, was sie tun“ die Sterne bewundert.

Wir schauen uns alles an: einen Einführungsfilm mit Leonard Nimoy („Mr Spock“), The Big Picture, Modelle der Planeten (die Erde ist sooo klein), Informationen über Kometen, die Erforschung des Alls, die Gezeiten, das riesige Foucaultsche Pendel, die Elemente, die Sonne und den Zeitstrahl, der zeigt, wie kurz es die Menschheit erst gibt.

Mir führt der Blick in den Himmel wieder einmal vor Augen, wie klein und unwichtig ich bin, nur ein Sandkorn in der Wüste. Gleichzeitig bin ich der Mittelpunkt des Universums, die Königin meiner Welt und jeder Moment ist riesig wichtig; es ist alles nur eine Frage der Perspektive.



„Um eine Welt in einem Sandkorn zu sehen
und einen Himmel in einer wilden Blume,
halte die Unendlichkeit in deiner flachen Hand
und die Ewigkeit in einer Stunde.“ William Blake

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Wonder Woman
Dem dicken späten Mädchen vor mir kullern Tränen über die Wangen. Lynda Carters Rede scheint sie sehr zu berühren. Heute bekommt Wonder Woman einen Stern auf dem Hollywood Boulevard und der Andrang ist groß. Bevor Lynda Carter spricht, gibt es warme Worte von Erfolgsregisseurin Patty Jenkins, die für die Neuverfilmung des Comics verantwortlich zeichnet. Lynda Carter war Star der Siebziger-Jahre-Fernsehserie.



Ich sehe nicht viel; Fans, Kameras und genauso viel Security drängen sich an der Absperrung um die kleine Fläche des Sidewalks. Ich beobachte die Menschen. Lynda Carter scheint Vorbild zu sein und Vorreiterin für selbstbestimmte Frauen und die Schwulenbewegung. So habe ich Wonder Woman bisher nicht gesehen (eigentlich habe ich mich gar nicht für sie interessiert), aber das gefällt mir. Auf einem Plakat steht: „6 year breast cancer survivor. Thank you, Lynda Carter, Wonder Woman, for being my hero during my darkest time!“

Ich werde vielleicht morgen nochmal herkommen, den Stern bewundern und an die denken, für die dieser Stern etwas bedeutet. Der Glaube versetzt Berge – da kann ein Superheld schon mal ganz hilfreich sein.

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Dienstag, 3. April 2018
Hollywood forever
Wo kann man mitten in Hollywood Frieden finden? Mir ist nach einem ruhigen Tag in der Natur, aber auf eine Fahrt mit dem Auto habe ich keine Lust. Außerdem fühle ich mich tiefsinnig; was liegt also näher als ein Spaziergang zum Friedhof „Hollywood forever“?! Friedlich, ruhig und grün ist es hier und die Sonne scheint heute so warm, dass wir unsere Jacken in den Rucksack stopfen.

Die fünf Dollar für die Karte, auf der die Grabstätten der Stars und Sternchen eingezeichnet sind, sparen wir uns. Wir wandern lieber ziellos über das große Areal; hin und wieder setzen wir uns auf eine Bank, um einen Snack zu essen und Cola zu trinken. Ich mache Fotos von Grabstätten, die mir aus den verschiedensten Gründen auffallen.



Wer war JoAnn Scott? Woran starben Johnny und Dee Dee Ramone („O.K...I gotta go now.“)? Warum liegen auf Chris Cornells Grab acht weiße Rosen nebeneinander aufgereiht? Wer war Hattie McDaniel, die für „Gone with the Wind“ einen Oscar erhielt? Was hat es mit dem Denkmal für den Hund Toto auf sich? Wer waren Mama Irene („Not only was she perfect, she was Italian.“) und Anna Maria de Carrascosa („The Lady in Black“)? Warum starben Amber Ann Muschwitz, Anton Yelchin, Alexander Umansky, Teddy Smith Grasset, Jayne Mansfield und Selena Quintanilla so jung?

Zuhause angekommen, mache ich mir die Mühe und recherchiere einiges im Internet. Wer mag, kann es mir gleichtun; die Geschichten haben es wirklich in sich.

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