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Dienstag, 20. März 2018
USS Midway, die vierte
anjaontour, 05:19h
Wir fühlen uns schon fast zuhause auf dem Flugzeugträger. Heute besichtigen wir die Brücke, die Kommandozentrale ganz oben auf der sogenannten Insel, erfahren alles über Start und Landung der Flugzeuge und schauen uns die Wäscherei tief unter Deck an. Jetzt haben wir wirklich alles gesehen und ich bekomme mehr und mehr ein Gefühl dafür, wie es wohl ist, Teil dieses großen Ganzen namens Militär zu sein.

Die Männer, die uns davon erzählen, tun das mit Liebe, Stolz, Verantwortungsgefühl und Demut. Ich bin froh, dass wir so viel Zeit damit verbracht haben, das hier kennenzulernen. Auch Soldaten sind Menschen, die einfach nur tun, was sie für richtig halten und ihr Bestes geben. Wer bin ich, dass ich irgendein Urteil fällen könnte? Menschen sind Menschen. Gefährlich ist immer nur, wenn sie sich fremd sind und Angst voreinander haben. Darum ist das Reisen so wichtig. Wenn man sich mit den Menschen und ihrer Welt vertraut macht, bekommen sie ein Gesicht und eine Bedeutung. Was man kennt, bekämpft man nicht.

Die Männer, die uns davon erzählen, tun das mit Liebe, Stolz, Verantwortungsgefühl und Demut. Ich bin froh, dass wir so viel Zeit damit verbracht haben, das hier kennenzulernen. Auch Soldaten sind Menschen, die einfach nur tun, was sie für richtig halten und ihr Bestes geben. Wer bin ich, dass ich irgendein Urteil fällen könnte? Menschen sind Menschen. Gefährlich ist immer nur, wenn sie sich fremd sind und Angst voreinander haben. Darum ist das Reisen so wichtig. Wenn man sich mit den Menschen und ihrer Welt vertraut macht, bekommen sie ein Gesicht und eine Bedeutung. Was man kennt, bekämpft man nicht.
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Montag, 19. März 2018
Whale watching und USS Midway, die dritte
anjaontour, 06:38h
Holpriger Start in der neuen Unterkunft: Das Bettzeug ist aus glänzendem glitschigem Polyester und wir schlafen nicht gut darin. Dann bleibt auch noch die Dusche kalt. Ich überwinde mich und dusche, Arnd wärmt sich Wasser auf dem Herd auf, um halbwegs warm zu baden.
Nach dem Frühstück fahren wir zum Hafen. George Szabo hat uns eingeladen, mit ihm rauszufahren, um Wale zu beobachten. Das Schlauchboot macht mich anfangs ein bisschen nervös, aber ich werde warm eingepackt und sitze gut und sicher auf der Bank. Dann geht es los - die reinste Achterbahnfahrt. Wir hüpfen richtig schnell über die Wellen, das macht Spaß. Über mir steigen zwei Kampfflugzeuge in den Himmel und einen Moment lang fühle ich mit den Piloten: „Über den Wolken…“.

Und dann sehen wir sie: die Wale! Immer wieder tauchen sie vor uns auf und wieder ab. Grau-braun glänzt der Rücken, die Schwanzflosse schlägt aufs Wasser. Ein ganze Weile beobachten wir das Geschehen; ich glaube, es sind mindestens drei, vielleicht sogar fünf Tiere. Ein tolles Erlebnis! Auf dem Rückweg entdeckt Arnd dann noch einen Seelöwen, der im Wasser mit seiner Beute kämpft. Ganz aus der Nähe sehen wir, wie der Seelöwe einen großen Fisch immer wieder auf die Wasserfläche klatscht, bis er ihn fressen kann. Da fällt mir ein: Ich habe Hunger.
Wir essen im Yacht Club gemeinsam mit George, seiner Frau Stacey und ihrer vierjährigen Tochter Elizabeth und brechen dann zu einem weiteren Besuch der USS Midway auf. Um es kurz zu machen: Auch heute werden wir nicht fertig; wir werden morgen noch einmal kommen. Wir waren wieder nicht auf der Brücke; nur eine begrenzte Zahl von Besuchern darf jeden Tag hinauf. Wiederholungsbesuche auf der Midway sind zum Glück gratis; nur das Parken kostet jedes Mal 10 Dollar.
Zum Abendessen gibt es Pizza bei George und Stacey. Unterwegs kaufen wir uns Bettzeug aus Baumwolle (kann man immer gebrauchen) und als wir schließlich zurück im Apartment sind, stellen wir fest, dass es wieder heißes Wasser gibt - hoffentlich auch morgen früh.
Nach dem Frühstück fahren wir zum Hafen. George Szabo hat uns eingeladen, mit ihm rauszufahren, um Wale zu beobachten. Das Schlauchboot macht mich anfangs ein bisschen nervös, aber ich werde warm eingepackt und sitze gut und sicher auf der Bank. Dann geht es los - die reinste Achterbahnfahrt. Wir hüpfen richtig schnell über die Wellen, das macht Spaß. Über mir steigen zwei Kampfflugzeuge in den Himmel und einen Moment lang fühle ich mit den Piloten: „Über den Wolken…“.

Und dann sehen wir sie: die Wale! Immer wieder tauchen sie vor uns auf und wieder ab. Grau-braun glänzt der Rücken, die Schwanzflosse schlägt aufs Wasser. Ein ganze Weile beobachten wir das Geschehen; ich glaube, es sind mindestens drei, vielleicht sogar fünf Tiere. Ein tolles Erlebnis! Auf dem Rückweg entdeckt Arnd dann noch einen Seelöwen, der im Wasser mit seiner Beute kämpft. Ganz aus der Nähe sehen wir, wie der Seelöwe einen großen Fisch immer wieder auf die Wasserfläche klatscht, bis er ihn fressen kann. Da fällt mir ein: Ich habe Hunger.
Wir essen im Yacht Club gemeinsam mit George, seiner Frau Stacey und ihrer vierjährigen Tochter Elizabeth und brechen dann zu einem weiteren Besuch der USS Midway auf. Um es kurz zu machen: Auch heute werden wir nicht fertig; wir werden morgen noch einmal kommen. Wir waren wieder nicht auf der Brücke; nur eine begrenzte Zahl von Besuchern darf jeden Tag hinauf. Wiederholungsbesuche auf der Midway sind zum Glück gratis; nur das Parken kostet jedes Mal 10 Dollar.
Zum Abendessen gibt es Pizza bei George und Stacey. Unterwegs kaufen wir uns Bettzeug aus Baumwolle (kann man immer gebrauchen) und als wir schließlich zurück im Apartment sind, stellen wir fest, dass es wieder heißes Wasser gibt - hoffentlich auch morgen früh.
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Sonntag, 18. März 2018
USS Midway, die zweite
anjaontour, 04:40h
Wenn ich jemals in die Verlegenheit kommen sollte, auf einem Flugzeugträger zu dienen, dann bitte als Offizier. Als Mannschaftsdienstgrad ist man ganz schön eingezwängt – auf engstem Raum zum Schlafen gestapelt in dreistöckigen Etagenbetten, der Gang zwischen den Kojen geschätzt gerade mal sechzig Zentimeter schmal.

Heute sehen wir uns das Innere der USS Midway an: eine kleine Stadt mit Kapelle, Krankenstation, Friseur, Wäscherei, diversen Großküchen und Speisesälen, Schlafräumen, Sanitärbereichen, Büros, Lager, Post, Gefängnis, dazu Lastenaufzüge, Waffen- und Munitionsdepots, Werkstätten, Feuerwehr… Kein Wunder, dass ich mich verlaufe.

Wer hier seinen Dienst antritt, muss erst einmal lernen, sich zurechtzufinden und wer unter Deck arbeitet, sieht manchmal ein oder zwei Wochen lang kein Tageslicht. Ich fühle mich an die Zeit erinnert, als mein damaliger Freund nach der Schule zum Bund ging und mich mit Informationen über das Geschehen dort versorgte. Damals versuchte ich, mir die Dienstgrade zu merken und dem Fachjargon zu folgen. „Warschau!“ hieß soviel wie „Achtung!“, das weiß ich noch.
Aber aus mir ist keine Soldatenfrau geworden. Stattdessen ein Wandervogel: Wir haben heute wieder eine neue Unterkunft bezogen, inzwischen die fünfundzwanzigste! Thelma und Victor haben uns ihr Apartment in einer kleinen Wohnanlage mit Pool vermietet; wir bleiben noch eine weitere Woche in San Diego.

Heute sehen wir uns das Innere der USS Midway an: eine kleine Stadt mit Kapelle, Krankenstation, Friseur, Wäscherei, diversen Großküchen und Speisesälen, Schlafräumen, Sanitärbereichen, Büros, Lager, Post, Gefängnis, dazu Lastenaufzüge, Waffen- und Munitionsdepots, Werkstätten, Feuerwehr… Kein Wunder, dass ich mich verlaufe.

Wer hier seinen Dienst antritt, muss erst einmal lernen, sich zurechtzufinden und wer unter Deck arbeitet, sieht manchmal ein oder zwei Wochen lang kein Tageslicht. Ich fühle mich an die Zeit erinnert, als mein damaliger Freund nach der Schule zum Bund ging und mich mit Informationen über das Geschehen dort versorgte. Damals versuchte ich, mir die Dienstgrade zu merken und dem Fachjargon zu folgen. „Warschau!“ hieß soviel wie „Achtung!“, das weiß ich noch.
Aber aus mir ist keine Soldatenfrau geworden. Stattdessen ein Wandervogel: Wir haben heute wieder eine neue Unterkunft bezogen, inzwischen die fünfundzwanzigste! Thelma und Victor haben uns ihr Apartment in einer kleinen Wohnanlage mit Pool vermietet; wir bleiben noch eine weitere Woche in San Diego.
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