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Montag, 18. Dezember 2017
Königlich
anjaontour, 15:55h
Schon cool, den ganzen Pool (geschätzt siebzig Meter lang) für sich ganz allein zu haben. Und den Fitnessraum, die Trainingsgeräte auf der Dachterrasse und den Billardtisch… Wir genießen, dass wir alle Annehmlichkeiten so exklusiv genießen können.
Am Pool habe ich die freie Auswahl; nicht eine Liege ist besetzt. Das liegt natürlich daran, dass diese Wohnanlage noch nicht ganz fertig ist und kaum Apartments bewohnt sind. Sicher wird das in Zukunft anders, aber jetzt sind wir die Bewohner der ersten Stunde und das macht richtig Spaß. Wenn man außerhalb der Saison Urlaub macht, ist das Gefühl ähnlich. Alles für mich, ich bin eine Königin!
Heute geben wir uns ganz diesem Genuss hin. Dann wandern wir zum Hafen, setzen uns in eines der Restaurants und genießen weiter: Das Essen, die Getränke, die Musik, die laue Luft. In einer Woche ist Weihnachten, man glaubt es kaum. Bei uns gibt es das dritte Jahr in Folge…nichts. Nur uns. Wie schön!
Am Pool habe ich die freie Auswahl; nicht eine Liege ist besetzt. Das liegt natürlich daran, dass diese Wohnanlage noch nicht ganz fertig ist und kaum Apartments bewohnt sind. Sicher wird das in Zukunft anders, aber jetzt sind wir die Bewohner der ersten Stunde und das macht richtig Spaß. Wenn man außerhalb der Saison Urlaub macht, ist das Gefühl ähnlich. Alles für mich, ich bin eine Königin!
Heute geben wir uns ganz diesem Genuss hin. Dann wandern wir zum Hafen, setzen uns in eines der Restaurants und genießen weiter: Das Essen, die Getränke, die Musik, die laue Luft. In einer Woche ist Weihnachten, man glaubt es kaum. Bei uns gibt es das dritte Jahr in Folge…nichts. Nur uns. Wie schön!
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Außen hui, innen pfui
anjaontour, 20:47h
Ausflug nach Malakka (malaiisch Melaka), ungefähr zweihundert Kilometer nördlich von hier. Ein Ort, in dem schon vor vielen hundert Jahren Handel getrieben wurde. Ich bin neugierig: Werde ich hier mehr über die malaysische Seele erfahren?
Wir parken das Auto und gehen an einer langen Schlange anderer Autos vorbei zum Stadtzentrum. Melaka ist Weltkulturerbe. Es ist laut und lebhaft. Grellbunte Fahrradrikschas mit Hello-Kitty- und Minions-Dekoration warten auf Touristen; jede Rikscha ist mit einem Verstärker ausgestattet, die Musik ist ohrenbetäubend. Melaka ist übrigens seit 2011 rauchfrei und niemand schert sich darum.

Wir betreten das Stadthuys, früher Sitz des holländischen Gouverneurs und schauen uns das Stadtgeschichtsmuseum an. Bis 1511 wurde Melaka von Sultanen regiert, dann kamen die Portugiesen, die 1641 von den Holländern abgelöst wurden, die wiederum 1824 das Staffelholz an die Briten abgeben mussten. 1942 bis Kriegsende 1945 übernahmen die Japaner, dann wiederum die Briten, die Malaysia 1957 in die Unabhängigkeit entließen. Für die Jahreszahlen übernehme ich keine Gewähr; Fakt ist jedenfalls, dass Malaysia eine sehr wechselhafte Geschichte hat und sich immer wieder neuen Regierungen unterwerfen musste. Die Kolonialherren brachten Chinesen und Inder her, um Zinn abzubauen und in den Plantagen zu arbeiten. So wurde die Bevölkerung immer vielfältiger. Heute sind die Malaien die in vielen Bereichen bevorzugte Bevölkerungsgruppe, die aber auch besonders reguliert wird, keine Religionsfreiheit hat und zum Teil der Scharia-Gerichtsbarkeit unterliegt.

Wir steigen die Treppen zum St. Paul´s Hill hinauf. Dort steht eine verfallene Kirche ohne Dach, die später Teil der Befestigungsanlage der Stadt wurde. Viele uralte Grabplatten lehnen an den Wänden - beliebte Fotomotive. Wir wandern wieder zurück zum Platz vor dem Stadthuys. Sehr touristisch ist es hier. Überall Verkaufsstände mit kitschigen Andenken, Pferdekutschen und die lärmenden Rikschas. Aus einem Lautsprecher erklingt dazu noch eine grelle weibliche Stimme: Karaoke quer über den Platz.
Auf engstem Raum trifft Stadtgeschichte auf Touristenramsch und Verfall. Im Islam-Museum findet gerade eine Körperweltenausstellung statt, auf den ungepflegten Sarkophagen des historischen holländischen Friedhofs sitzen Andenkenverkäufer, Mopeds parken auf Gräbern. Die Fassaden der geschichtsträchtigen Gebäude sind rot getüncht, die Wege dahinter sind schäbig, die Hinterhäuser verfallen. Außen hui, innen pfui. Ein bisschen erinnert mich das an die Edelleute der Barockzeit: Perücken und Parfum statt Seife.
Auf der langen Autofahrt nach Hause habe ich Zeit zum Nachdenken. Malaysia lässt sich von mir nicht in die Seele gucken. Die Menschen wirken nicht pragmatisch auf mich wie die Vietnamesen, sondern eher opportunistisch. Vielleicht, weil sie sich über die Jahrhunderte immer wieder an andere Herrscher anpassen mussten? Mein Eindruck ist auch, dass sie ihre Schätze nicht pflegen – weder die neuen, noch die alten. An vielen Stellen vermisse ich die Wertschätzung für die schönen Dinge; hier noch mehr, als anderswo.
Als uns auf der Autobahn rechts und links in rasender Geschwindigkeit die Mopeds überholen, wache ich aus meinen trüben Gedanken auf. Schließlich muss jeder nach seiner Fasson glücklich werden und es ist nicht meine Sache, ein Urteil abzugeben. Am Ende ist ohnehin alles vergänglich. Ich bin dann nur noch froh, dass die Mopedfahrer und wir heil nach Hause kommen und die Vergänglichkeit noch etwas auf sich warten lässt.
Wir parken das Auto und gehen an einer langen Schlange anderer Autos vorbei zum Stadtzentrum. Melaka ist Weltkulturerbe. Es ist laut und lebhaft. Grellbunte Fahrradrikschas mit Hello-Kitty- und Minions-Dekoration warten auf Touristen; jede Rikscha ist mit einem Verstärker ausgestattet, die Musik ist ohrenbetäubend. Melaka ist übrigens seit 2011 rauchfrei und niemand schert sich darum.

Wir betreten das Stadthuys, früher Sitz des holländischen Gouverneurs und schauen uns das Stadtgeschichtsmuseum an. Bis 1511 wurde Melaka von Sultanen regiert, dann kamen die Portugiesen, die 1641 von den Holländern abgelöst wurden, die wiederum 1824 das Staffelholz an die Briten abgeben mussten. 1942 bis Kriegsende 1945 übernahmen die Japaner, dann wiederum die Briten, die Malaysia 1957 in die Unabhängigkeit entließen. Für die Jahreszahlen übernehme ich keine Gewähr; Fakt ist jedenfalls, dass Malaysia eine sehr wechselhafte Geschichte hat und sich immer wieder neuen Regierungen unterwerfen musste. Die Kolonialherren brachten Chinesen und Inder her, um Zinn abzubauen und in den Plantagen zu arbeiten. So wurde die Bevölkerung immer vielfältiger. Heute sind die Malaien die in vielen Bereichen bevorzugte Bevölkerungsgruppe, die aber auch besonders reguliert wird, keine Religionsfreiheit hat und zum Teil der Scharia-Gerichtsbarkeit unterliegt.

Wir steigen die Treppen zum St. Paul´s Hill hinauf. Dort steht eine verfallene Kirche ohne Dach, die später Teil der Befestigungsanlage der Stadt wurde. Viele uralte Grabplatten lehnen an den Wänden - beliebte Fotomotive. Wir wandern wieder zurück zum Platz vor dem Stadthuys. Sehr touristisch ist es hier. Überall Verkaufsstände mit kitschigen Andenken, Pferdekutschen und die lärmenden Rikschas. Aus einem Lautsprecher erklingt dazu noch eine grelle weibliche Stimme: Karaoke quer über den Platz.
Auf engstem Raum trifft Stadtgeschichte auf Touristenramsch und Verfall. Im Islam-Museum findet gerade eine Körperweltenausstellung statt, auf den ungepflegten Sarkophagen des historischen holländischen Friedhofs sitzen Andenkenverkäufer, Mopeds parken auf Gräbern. Die Fassaden der geschichtsträchtigen Gebäude sind rot getüncht, die Wege dahinter sind schäbig, die Hinterhäuser verfallen. Außen hui, innen pfui. Ein bisschen erinnert mich das an die Edelleute der Barockzeit: Perücken und Parfum statt Seife.
Auf der langen Autofahrt nach Hause habe ich Zeit zum Nachdenken. Malaysia lässt sich von mir nicht in die Seele gucken. Die Menschen wirken nicht pragmatisch auf mich wie die Vietnamesen, sondern eher opportunistisch. Vielleicht, weil sie sich über die Jahrhunderte immer wieder an andere Herrscher anpassen mussten? Mein Eindruck ist auch, dass sie ihre Schätze nicht pflegen – weder die neuen, noch die alten. An vielen Stellen vermisse ich die Wertschätzung für die schönen Dinge; hier noch mehr, als anderswo.
Als uns auf der Autobahn rechts und links in rasender Geschwindigkeit die Mopeds überholen, wache ich aus meinen trüben Gedanken auf. Schließlich muss jeder nach seiner Fasson glücklich werden und es ist nicht meine Sache, ein Urteil abzugeben. Am Ende ist ohnehin alles vergänglich. Ich bin dann nur noch froh, dass die Mopedfahrer und wir heil nach Hause kommen und die Vergänglichkeit noch etwas auf sich warten lässt.
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Samstag, 16. Dezember 2017
Der richtige Platz zum Leben?
anjaontour, 15:36h
Ich kann mir nicht helfen, ich kriege kein Gefühl für diesen Ort. Ich liege am Pool in der Sonne und beobachte die Mitglieder einer Großfamilie, die allesamt komplett bekleidet baden gehen. Auch Männer und Kinder tragen T-Shirts und lange Hosen, die Frauen natürlich ihre Kopftücher und Gewänder. In der Ferne wird geschossen; den ganzen Tag schon hören wir die Schießübungen des Militärs; vermutlich findet in Singapur ein großes Manöver statt.
Arnd kommt zum Schwimmen, dann beschließen wir, nach Johor Bahru zu fahren. Das sollte fix gehen, ist ja nur 22 km entfernt. Nach kurzer Zeit fühle ich mich wie vor Jahren in Kiel, als ich ohne Navi die Autobahn nach Flensburg suchte. Nicht einer der Wege führt dahin, wo er hinsoll; alle naslang ändern die Straßen die Richtung. Nach Karte zu fahren, ist gar nicht so leicht!
Dazu schüttet es wieder wie fast jeden Nachmittag wie aus Eimern und als dann noch unser Tagesziel, das Royal Museum, geschlossen ist, bin ich schon etwas genervt. Endlich erreichen wir den Grenzübergang nach Singapur, wollen heute aber noch nicht „nach drüben“. Mit dem Mietwagen dürfen wir Malaysia ohnehin nicht verlassen. Der Rückweg nach Puteri Harbour ist zum Glück viel leichter zu finden als der Hinweg – Übung macht den Meister.
Mein Gefühl für Malaysia…schwer zu beschreiben. Mir ist, als hätte das Land seine Identität verloren. In Kuala Lumpur haben uns die historischen Tänze etwas in die Geschichte Malaysias eingeführt; diese Geschichte mit Einflüssen aus aller Herren Länder wirkt bunt und lebendig auf mich. Wir haben die Batu Caves und Chinatown besucht; gefühlt sind das Orte mit großer Authentizität.
Ansonsten ist mein Gefühl, dass der Islam und das Geld in weiten Teilen das Dasein bestimmen. Das Wachstum der Metropolen mit voller Globalisierungswucht scheint alles Ursprüngliche zu verdrängen und die gefühlte Regulierung des öffentlichen Lebens durch den Islam empfinde ich als beklemmend. Kein spontanes Küsschen, keine freien Schultern, keine unbedeckten Knie, kein Glas Sekt zur Feier des Tages – und wenn doch, dann mit einem komischen Gefühl.
Jedenfalls empfinde ich das so - besonders, wenn ich Schilder lese, auf denen steht: „No indecent behaviour!“ Natürlich laufen viele Touristen leicht bekleidet herum und es sieht so aus, als würden sie sich keine Gedanken machen. Vielleicht bin ich ja die einzige, der es so geht, aber wenn ich in die Gesichter der Frauen sehe, fühlt es sich für mich so an, als würde ihre Lebensfreude erst unter dem Deckmantel der Religion erstickt und dann durch Konsum in den riesigen Shopping-Malls ersetzt. Vielleicht bilde ich mir das alles aber auch nur ein, wer weiß das schon.
Trotzdem ist es natürlich schön für uns, hier zu sein. Ich genieße den Luxus unseres Apartments, die Wärme und unsere sorglose Zeit. Aber der richtige Platz zum Leben wäre es auf Dauer sicher nicht für mich.
Arnd kommt zum Schwimmen, dann beschließen wir, nach Johor Bahru zu fahren. Das sollte fix gehen, ist ja nur 22 km entfernt. Nach kurzer Zeit fühle ich mich wie vor Jahren in Kiel, als ich ohne Navi die Autobahn nach Flensburg suchte. Nicht einer der Wege führt dahin, wo er hinsoll; alle naslang ändern die Straßen die Richtung. Nach Karte zu fahren, ist gar nicht so leicht!
Dazu schüttet es wieder wie fast jeden Nachmittag wie aus Eimern und als dann noch unser Tagesziel, das Royal Museum, geschlossen ist, bin ich schon etwas genervt. Endlich erreichen wir den Grenzübergang nach Singapur, wollen heute aber noch nicht „nach drüben“. Mit dem Mietwagen dürfen wir Malaysia ohnehin nicht verlassen. Der Rückweg nach Puteri Harbour ist zum Glück viel leichter zu finden als der Hinweg – Übung macht den Meister.
Mein Gefühl für Malaysia…schwer zu beschreiben. Mir ist, als hätte das Land seine Identität verloren. In Kuala Lumpur haben uns die historischen Tänze etwas in die Geschichte Malaysias eingeführt; diese Geschichte mit Einflüssen aus aller Herren Länder wirkt bunt und lebendig auf mich. Wir haben die Batu Caves und Chinatown besucht; gefühlt sind das Orte mit großer Authentizität.
Ansonsten ist mein Gefühl, dass der Islam und das Geld in weiten Teilen das Dasein bestimmen. Das Wachstum der Metropolen mit voller Globalisierungswucht scheint alles Ursprüngliche zu verdrängen und die gefühlte Regulierung des öffentlichen Lebens durch den Islam empfinde ich als beklemmend. Kein spontanes Küsschen, keine freien Schultern, keine unbedeckten Knie, kein Glas Sekt zur Feier des Tages – und wenn doch, dann mit einem komischen Gefühl.
Jedenfalls empfinde ich das so - besonders, wenn ich Schilder lese, auf denen steht: „No indecent behaviour!“ Natürlich laufen viele Touristen leicht bekleidet herum und es sieht so aus, als würden sie sich keine Gedanken machen. Vielleicht bin ich ja die einzige, der es so geht, aber wenn ich in die Gesichter der Frauen sehe, fühlt es sich für mich so an, als würde ihre Lebensfreude erst unter dem Deckmantel der Religion erstickt und dann durch Konsum in den riesigen Shopping-Malls ersetzt. Vielleicht bilde ich mir das alles aber auch nur ein, wer weiß das schon.
Trotzdem ist es natürlich schön für uns, hier zu sein. Ich genieße den Luxus unseres Apartments, die Wärme und unsere sorglose Zeit. Aber der richtige Platz zum Leben wäre es auf Dauer sicher nicht für mich.
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Freitag, 15. Dezember 2017
Gedanken
anjaontour, 12:27h
Mehr als zehntausend Kilometer und sieben Stunden Zeitunterschied liegen zwischen Puteri Harbour und Flensburg. Wenn ich hier vormittags das Flensburger Tageblatt lese, ist es in Flensburg noch mitten in der Nacht. Wenn ich jemanden in Flensburg erreichen möchte, tue ich das am besten, wenn es hier mitten in der Nacht ist; dann ist es dort nämlich früher Abend.
Dieser Zeitunterschied macht es ein bisschen schwer, persönlichen Kontakt zu haben – trotz der technischen Möglichkeiten wie Facetime und WhatsApp. Das ist einer der Gründe, warum ich diesen Blog schreibe. Ich lasse die Erlebnisse des Tages Revue passieren; vieles würde ich sicher vergessen, wenn ich es nicht aufschreiben würde. Ich lade Familie und Freunde ein, an unserer Reise teilzuhaben.
Wir leben in einer fantastischen Zeit mit unglaublichen Möglichkeiten. Durch das Internet können wir spontan planen – was ja eigentlich ein Widerspruch in sich ist. Wir entdecken Orte und treffen Menschen, die wir nie kennengelernt hätten, ohne zu reisen. Und wie mühelos das heute geht. Man braucht ein bisschen Mut, Organisationstalent, viel Zeit, das nötige Kleingeld und ein Smartphone. Dankbar denke ich an die Menschen, die uns zuhause den Rücken freihalten. Es ist nicht selbstverständlich, dass wir reisen können, ich weiß das. Für mich bedeutet das Unterwegssein in warmen Ländern Freiheit und Glück.

Es ist ein Geschenk – umso mehr, weil ich meinen Liebsten dabei habe. Nicht mit jedem Menschen kann man Tag und Nacht zusammen sein. Wir lassen uns Raum für eigene Gedanken und Beschäftigungen.
Der heutige Tag ist ein gutes Beispiel. Ohne groß darüber zu reden, sind wir uns einig, dass heute kein Tag für große Unternehmungen ist. Wir trainieren im Fitnessraum, jeder für sich, ich mit einem Hörbuch auf den Ohren. Dann sind wir am Pool, ich in der Sonne, Arnd im Schatten. Als es zu regnen beginnt, spielen wir ein paar Runden Billard. Dann essen wir zusammen und jetzt sitzen wir wieder jeder für sich vor dem Rechner. Vielleicht gehen wir nachher noch zum Hafen; das Gewitter ist vorbei und die Luft ist klar und kühl.
Dieser Zeitunterschied macht es ein bisschen schwer, persönlichen Kontakt zu haben – trotz der technischen Möglichkeiten wie Facetime und WhatsApp. Das ist einer der Gründe, warum ich diesen Blog schreibe. Ich lasse die Erlebnisse des Tages Revue passieren; vieles würde ich sicher vergessen, wenn ich es nicht aufschreiben würde. Ich lade Familie und Freunde ein, an unserer Reise teilzuhaben.
Wir leben in einer fantastischen Zeit mit unglaublichen Möglichkeiten. Durch das Internet können wir spontan planen – was ja eigentlich ein Widerspruch in sich ist. Wir entdecken Orte und treffen Menschen, die wir nie kennengelernt hätten, ohne zu reisen. Und wie mühelos das heute geht. Man braucht ein bisschen Mut, Organisationstalent, viel Zeit, das nötige Kleingeld und ein Smartphone. Dankbar denke ich an die Menschen, die uns zuhause den Rücken freihalten. Es ist nicht selbstverständlich, dass wir reisen können, ich weiß das. Für mich bedeutet das Unterwegssein in warmen Ländern Freiheit und Glück.

Es ist ein Geschenk – umso mehr, weil ich meinen Liebsten dabei habe. Nicht mit jedem Menschen kann man Tag und Nacht zusammen sein. Wir lassen uns Raum für eigene Gedanken und Beschäftigungen.
Der heutige Tag ist ein gutes Beispiel. Ohne groß darüber zu reden, sind wir uns einig, dass heute kein Tag für große Unternehmungen ist. Wir trainieren im Fitnessraum, jeder für sich, ich mit einem Hörbuch auf den Ohren. Dann sind wir am Pool, ich in der Sonne, Arnd im Schatten. Als es zu regnen beginnt, spielen wir ein paar Runden Billard. Dann essen wir zusammen und jetzt sitzen wir wieder jeder für sich vor dem Rechner. Vielleicht gehen wir nachher noch zum Hafen; das Gewitter ist vorbei und die Luft ist klar und kühl.
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