... newer stories
Sonntag, 22. April 2018
Die Klimafrage
anjaontour, 07:36h
Genau das brauche ich jetzt: Die Sonne scheint mir auf den Bauch, das soll sie auch! Ich habe schon lange kein Buch mehr gelesen, jetzt nimmt mich wieder eines gefangen – herrlich. Vorher trainieren Arnd und ich im hauseigenen Fitnessraum an den modernen Geräten. Ein paar andere Bewohner leisten uns Gesellschaft; die Apartmentanlage wird überwiegend von IT-Mitarbeitern aus Indien bevölkert - ich fühle mich fast wie nach Asien zurückgekehrt.
Mein großer Sohn ist gerade auf Bali angekommen; ein bisschen stickig sei es da. Ich lasse die Stationen unserer Reise Revue passieren. Welches Klima ist meins? Ganz klar: Es ist das subtropische! Immer umschmeichelt dort die warme Luft sanft die Haut, nie tut sie weh, auch nachts nicht. Hier in Milpitas ist es jetzt tagsüber auch richtig schön, aber die Nächte sind eben keine lauen Sommernächte, sondern verdammt kalt. Und in der Wüste ist mir die Luft zu trocken (dann spannt die Haut so unangenehm) und die Nächte sind noch viel, viel kälter. Orte wie San Francisco oder Flensburg sind nur im Sommer okay für mich; die kalte Meeresbrise scheint mich zu lähmen, ich bin nicht gerne draußen und drinnen fühle ich mich eingesperrt.
Vietnam, Kambodscha, Malaysia und Miami: Das ist mein Klima – jedenfalls, wenn in Deutschland Winter ist.
... link (0 Kommentare) ... comment
Samstag, 21. April 2018
Milpitas
anjaontour, 07:34h
Und wieder ziehen wir um – von San Francisco nach Milpitas im Silicon Valley. Zwölf Tage werden wir hier verbringen, in einer Apartmentanlage mit Pool, Fitnesscenter und Billardtisch, fast wie in Puteri Harbour. Ganz entspannt wollen wir die Reise ausklingen lassen. Nach gut zwei Stunden Fahrt durch wunderschöne Berglandschaft steigen wir aus dem Auto und freuen uns: es ist endlich wieder richtig schön warm, fünfundzwanzig Grad und morgen soll es noch besser werden.
Wir betreten das Apartment und stellen fest: Man hat uns nicht erwartet. Zum Glück reagiert der Vermieter schnell, die Putzkolonne kommt und macht die Wohnung fein – so gut es eben geht, denn sie ist schon reichlich abgewohnt. Ich beschwere mich und kann einen kleinen Discount rausholen. Dann erkunden wir den Rest der Anlage und ich bin versöhnt; Sport machen und Sonne tanken, das können wir hier gut.
Beim Auspacken überkommt mich ein komisches Gefühl: Zum letzten Mal richte ich mich richtig ein, packe den Koffer aus und lege die vertrauten Sachen in den Schrank. Seit fast einem halben Jahr habe ich keine anderen Kleidungsstücke neben diesen und bei dem Gedanken, in Flensburg wieder etwas anderes zu tragen, komme ich mir fast treulos vor.
Wir betreten das Apartment und stellen fest: Man hat uns nicht erwartet. Zum Glück reagiert der Vermieter schnell, die Putzkolonne kommt und macht die Wohnung fein – so gut es eben geht, denn sie ist schon reichlich abgewohnt. Ich beschwere mich und kann einen kleinen Discount rausholen. Dann erkunden wir den Rest der Anlage und ich bin versöhnt; Sport machen und Sonne tanken, das können wir hier gut.
Beim Auspacken überkommt mich ein komisches Gefühl: Zum letzten Mal richte ich mich richtig ein, packe den Koffer aus und lege die vertrauten Sachen in den Schrank. Seit fast einem halben Jahr habe ich keine anderen Kleidungsstücke neben diesen und bei dem Gedanken, in Flensburg wieder etwas anderes zu tragen, komme ich mir fast treulos vor.
... link (0 Kommentare) ... comment
Freitag, 20. April 2018
Hier und Jetzt
anjaontour, 07:18h
Moderne Medien sind Fluch und Segen zugleich. Einserseits: wir sind immer erreichbar und andererseits: wir sind immer erreichbar. Weit weg und doch nicht weit weg, das ist eigentlich nicht mein Begriff von Freiheit. Gerade in den letzten Tagen habe ich mich wieder viel zu sehr von den Ereignissen in Flensburg einnehmen lassen. Es ist wahrlich eine Kunst, die Vorteile der modernen Kommunikation zu nutzen, ohne emotional vom Heimatlasso eingefangen zu werden. Daran ist zu arbeiten.
Heute bin ich recht gut darin. Wir fahren noch einmal mit der Straßenbahn zur Fisherman’s Wharf und wie durch Zufall landen wir im National Park Visitor Center. Endlich tauche ich wieder richtig ein ins Hier und Jetzt; ich denke nur an das, was der Moment mir bietet. Die wirklich gute Ausstellung zeigt die Geschichte der Stadt von Beginn an.
Obwohl sich oft schützender Nebel über die Bucht legt, wird sie im Jahr 1775 von den Spaniern entdeckt. Wie üblich rottet man den einheimischen Indianerstamm binnen weniger Jahrzehnte aus. Seit 1846 gehört die Stadt zu den USA und 1848 beginnt der Goldrausch, der gefühlt bis heute andauert. Ein Film zeigt im Zeitraffer die Entwicklung der Stadt – immer wieder beeindruckend oder auch erschreckend, wie aus einem idyllischen Fleckchen Erde ratzfatz eine Großstadt wird.
Wir treten wieder auf die Straße und stellen einmal mehr fest: Es ist uns zu kalt im April in San Francisco; gerade mal dreizehn Grad zeigt das Thermometer. Außerdem weht ein scharfer Seewind. Nein, das ist nichts für uns. Trotzdem finden wir ein geschütztes Plätzchen auf der Terrasse eines Restaurants an der Touristenmeile und nutzen die Happy Hour. Jemand findet meine Schuhe toll. Das mag ich so an den Amerikanern: sie machen Komplimente aus heiterem Himmel, einfach so.
Heute bin ich recht gut darin. Wir fahren noch einmal mit der Straßenbahn zur Fisherman’s Wharf und wie durch Zufall landen wir im National Park Visitor Center. Endlich tauche ich wieder richtig ein ins Hier und Jetzt; ich denke nur an das, was der Moment mir bietet. Die wirklich gute Ausstellung zeigt die Geschichte der Stadt von Beginn an.
Obwohl sich oft schützender Nebel über die Bucht legt, wird sie im Jahr 1775 von den Spaniern entdeckt. Wie üblich rottet man den einheimischen Indianerstamm binnen weniger Jahrzehnte aus. Seit 1846 gehört die Stadt zu den USA und 1848 beginnt der Goldrausch, der gefühlt bis heute andauert. Ein Film zeigt im Zeitraffer die Entwicklung der Stadt – immer wieder beeindruckend oder auch erschreckend, wie aus einem idyllischen Fleckchen Erde ratzfatz eine Großstadt wird.
Wir treten wieder auf die Straße und stellen einmal mehr fest: Es ist uns zu kalt im April in San Francisco; gerade mal dreizehn Grad zeigt das Thermometer. Außerdem weht ein scharfer Seewind. Nein, das ist nichts für uns. Trotzdem finden wir ein geschütztes Plätzchen auf der Terrasse eines Restaurants an der Touristenmeile und nutzen die Happy Hour. Jemand findet meine Schuhe toll. Das mag ich so an den Amerikanern: sie machen Komplimente aus heiterem Himmel, einfach so.
... link (0 Kommentare) ... comment
... older stories